Digitaler Stress ist in Bezug auf seine psychologischen und gesundheitlichen Auswirkungen bislang kaum erforscht. Obwohl die gesundheitlichen Auswirkungen von Stress in Belastungssituationen (z. B. bei der Pflege erkrankter Angehöriger oder bei Arbeitsüberlastungen) gut untersucht sind, gibt es nur wenige Versuche, diese Erkenntnisse zum Verstehen der Auswirkungen von digitalem Stress einzusetzen.
Im Projekt wird daher zunächst die biopsychologische Reaktion auf digitale Stressauslöser wie Arbeitsunterbrechungen oder Multitasking-Anforderungen in Laborexperimenten untersucht. Dazu werden die biologischen Reaktionen über die Messung von Stresshormonen wie Cortisol und anderen physiologischen Reaktionen wie Herzfrequenz- und Blutdruckveränderungen erfasst.
Des Weiteren werden die gesundheitlichen Auswirkungen einer langfristigen Exposition durch digitale Stressoren am Arbeitsplatz untersucht. Dafür werden die Ausschüttung von Stresshormonen über Speichelproben und unterschwellige Entzündungsprozesse über Blutproben bestimmt. Diese können mit der Entstehung von Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Krebs in Zusammenhang stehen.
Abschließend werden potentiell positive Faktoren wie digitaler Eustress, also positiver Stress, und Stressbewältigungs-Apps in Hinblick auf ihre Wirkung auf biopsychologischer Stressreaktionsmuster untersucht.