Das Projekt hat das Ziel, systematisch zu erfassen, wie digitaler Stress als gesellschaftliches Phänomen öffentlich diskutiert wird. Das Projekt befasst sich mit den Fragen:
In welchen Medien ist digitaler Stress überhaupt ein Thema? Wie wird er beschrieben, d.h. welche Betroffenen und Umfelder, Ursachen und Symptome werden thematisiert? Und welche konkrete Folgeerkrankungen, aber auch denkbare Präventions- oder Interventionsmaßnahmen werden debattiert?
In einem ersten Schritt erkundet eine Begriffsfeldanalyse, in welchen Medienangeboten und unter welchen Begrifflichkeiten digitaler Stress thematisiert wird. Darauf aufbauend werden einschlägige Online-Foren mit einer qualitativen Inhaltsanalyse daraufhin untersucht, wie sich Digitalstress aus der Perspektive von Betroffenen darstellt und welche Coping-Strategien, also Bewältigungsstrategien, sie empfehlen. Neben dieser individuellen Perspektive wird mit einer quantitativen Inhaltsanalyse der Medientenor zu digitalem Stress herausgearbeitet. Im Vordergrund stehen die Umfelder, wo Stress entsteht, die Eigenschaften des geschilderten Digitalstresses sowie die dargestellten Betroffenen (v. a. deren Diversity, Stereotypisierungen etc.). Dabei interessiert auch die Frage, inwieweit die Berichterstattung klassischen Medienlogiken (z. B. Stereotypen) oder aktuellen Forschungserkenntnissen folgt.